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Die Zitier-Grundregeln (Quelltext anzeigen)
Version vom 9. Dezember 2021, 16:41 Uhr
, 16:41, 9. Dez. 2021keine Bearbeitungszusammenfassung
# '''Gehen Sie mit den Quellen und Zitaten einheitlich um!'''
# '''Gehen Sie mit den Quellen und Zitaten einheitlich um!'''
== Langfassung ==
== Stufe I: Die Overall-Regel für das wissenschaftliche Zitieren ==
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat 1998 die erste Denkschrift weltweit zur sogenannten „guten wissenschaftlichen Praxis“ publiziert (mittlerweile in stark veränderten Neuauflagen 2013 und 2019). In der Erstauflage aus dem Jahr 1998 heißt es:
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat 1998 die erste Denkschrift weltweit zur sogenannten „guten wissenschaftlichen Praxis“ publiziert (mittlerweile in stark veränderten Neuauflagen 2013 und 2019). In der Erstauflage aus dem Jahr 1998 heißt es:
Ein weiterer Fachvertreter schrieb in der informellen Umfrage: „Wesentlich ist v.a. die einheitliche Zitationspraxis innerhalb einer wissenschaftlichen Arbeit, beurteilt wird dementsprechend i.d.R. die Transparenz, Vollständigkeit und Einheitlichkeit der Belege.“ Daraus resultieren die Grundregeln 3 (Richtigkeit), 4 (Vollständigkeit) und 5 (Einheitlichkeit).
Ein weiterer Fachvertreter schrieb in der informellen Umfrage: „Wesentlich ist v.a. die einheitliche Zitationspraxis innerhalb einer wissenschaftlichen Arbeit, beurteilt wird dementsprechend i.d.R. die Transparenz, Vollständigkeit und Einheitlichkeit der Belege.“ Daraus resultieren die Grundregeln 3 (Richtigkeit), 4 (Vollständigkeit) und 5 (Einheitlichkeit).
== Überschrift ==
== Stufe II: Die fünf Grundregeln für das wissenschaftliche Zitieren ==
Die '''fünf Grundregeln (Stufe II)''' sind gleichsam der kleinste gemeinsame Nenner für das korrekte Zitieren in wissenschaftlichen Arbeiten; gültig von der Altertumswissenschaft bis zur Zoologie:
Die '''fünf Grundregeln (Stufe II)''' sind gleichsam der kleinste gemeinsame Nenner für das korrekte Zitieren in wissenschaftlichen Arbeiten; gültig von der Altertumswissenschaft bis zur Zoologie:
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<p class="box-header">'''Stufe II. Fünf Grundregeln für das wissenschaftliche Zitieren'''</p>
<p class="box-header">'''Stufe II. Die fünf Grundregeln für das wissenschaftliche Zitieren'''</p>
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# '''Quellenkritischer Umgang (Grundregel der Quellenkritik):''' Wissenschaft zitiert in der Regel Wissenschaft oder die empirischen Gegenstände (Texte) ihrer Beschreibungen (in der Rechtswissenschaft etwa Gesetzesnormen und Judikatur, in der Theologie Bibeltexte u.a. Überlieferungen usw.). Absolute Vorsicht ist jedoch geboten, wenn sich Wissenschaft auf den Informationsgehalt von Quellen aus anderen sozialen Systemen stützt – wie etwa von massenmedialen Quellen, von Presseaussendungen politischer Parteien oder von Darstellungen kommerzieller Unternehmenswebsites – und diese nicht-wissenschaftlichen Quellen gleichrangig wie wissenschaftliche Quellen behandeln möchte (außer diese nicht-wissenschaftlichen Quellen sind Gegenstand der wissenschaftlichen Untersuchung, etwa in der Kommunikationswissenschaft). Inhalte von anderen sozialen Systemen müssen stets genau geprüft (gegengecheckt) und, wenn überhaupt, mit größter Vorsicht, klarem Vorbehalt und einem entsprechendem begleitenden Kommentar zitiert werden. Manchmal sind derartige Quellen in der Wissenschaft gar nicht zitierfähig. Zur Quellenkritik gehört daher zuallererst immer auch die Prüfung, ob eine Quelle überhaupt zitierfähig ist. Für das Online-Lexikon Wikipedia herrscht etwa in den einzelnen Wissenschaftsdisziplinen zunehmend der Konsens, dass dies nicht der Fall ist.<ref>Aus der Ansicht, dass eine Quelle nicht zitierfähig ist, folgt nicht, dass sie nicht benutzt werden darf: Wikipedia kann freilich wie ein anderes Lexikon zur Erstorientierung oder wie eine Literaturdatenbank verwendet werden, um andere, dann wissenschaftliche Quellen zu finden. – Zu betonen ist, dass es zur Nicht-Zitierfähigkeit der Wikipedia nur eine Tendenz, aber noch keine fachübergreifende einheitliche Auffassung gibt.</ref>
# '''Quellenkritischer Umgang (Grundregel der Quellenkritik):''' Wissenschaft zitiert in der Regel Wissenschaft oder die empirischen Gegenstände (Texte) ihrer Beschreibungen (in der Rechtswissenschaft etwa Gesetzesnormen und Judikatur, in der Theologie Bibeltexte u.a. Überlieferungen usw.). Absolute Vorsicht ist jedoch geboten, wenn sich Wissenschaft auf den Informationsgehalt von Quellen aus anderen sozialen Systemen stützt – wie etwa von massenmedialen Quellen, von Presseaussendungen politischer Parteien oder von Darstellungen kommerzieller Unternehmenswebsites – und diese nicht-wissenschaftlichen Quellen gleichrangig wie wissenschaftliche Quellen behandeln möchte (außer diese nicht-wissenschaftlichen Quellen sind Gegenstand der wissenschaftlichen Untersuchung, etwa in der Kommunikationswissenschaft). Inhalte von anderen sozialen Systemen müssen stets genau geprüft (gegengecheckt) und, wenn überhaupt, mit größter Vorsicht, klarem Vorbehalt und einem entsprechendem begleitenden Kommentar zitiert werden. Manchmal sind derartige Quellen in der Wissenschaft gar nicht zitierfähig. Zur Quellenkritik gehört daher zuallererst immer auch die Prüfung, ob eine Quelle überhaupt zitierfähig ist. Für das Online-Lexikon Wikipedia herrscht etwa in den einzelnen Wissenschaftsdisziplinen zunehmend der Konsens, dass dies nicht der Fall ist.<ref>Aus der Ansicht, dass eine Quelle nicht zitierfähig ist, folgt nicht, dass sie nicht benutzt werden darf: Wikipedia kann freilich wie ein anderes Lexikon zur Erstorientierung oder wie eine Literaturdatenbank verwendet werden, um andere, dann wissenschaftliche Quellen zu finden. – Zu betonen ist, dass es zur Nicht-Zitierfähigkeit der Wikipedia nur eine Tendenz, aber noch keine fachübergreifende einheitliche Auffassung gibt.</ref>
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<p class="box-header">'''Stufe II. Die fünf Grundregeln auf einen Blick'''</p>
<p class="box-header">'''Stufe II. Die fünf Grundregeln für das wissenschaftliche Zitieren in Beantwortung von fünf Grundfragen'''</p>
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<table class="main-table color-table-1" style="width: 100%;">
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Diese '''fünf Grundregeln''' sind das Fundament für abgeleitete Zitierregeln. Bei diesen treten bereits deutliche Unterschiede in den einzelnen Wissenschaftsdisziplinen auf.
Diese '''fünf Grundregeln''' sind das Fundament für abgeleitete Zitierregeln. Bei diesen treten bereits deutliche Unterschiede in den einzelnen Wissenschaftsdisziplinen auf.
== Überschrift ==
== Stufe III: Die fünf abgeleiteten Zitierregeln ==
Die '''fünf''' von diesen Grundregeln '''''abgeleiteten'' Zitierregeln''' sind:
Die '''fünf''' von diesen Grundregeln '''''abgeleiteten'' Zitierregeln''' sind:
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== Überschrift ==
== Die Dimensionen der Zitierregeln ==
Wir haben es also ‚unterhalb‘ der „Overall-Regel“ mit drei Dimensionen zu tun:
Wir haben es also ‚unterhalb‘ der „Overall-Regel“ mit drei Dimensionen zu tun: