Quellenangabe
Eine Quellenangabe ist der Verweis auf die Originalquelle vor oder nach einer Zitation. Quellenangaben gibt es bei wörtlichen und sinngemäßen Zitaten im Autor-Jahr-Stil und im Fußnotenstil, und auch die Ziffern in eckigen Klammern im numerischen Zitierstil sind Quellenangaben. Quellenangaben haben immer so zu erfolgen, dass der Leser/die Leserin erkennt, welcher Inhalt genau aus der angegebenen Quelle übernommen wurde. Bei wörtlichen Zitaten ist dies eindeutig, da diese durch Anführungszeichen und/oder durch eine optische Hervorhebung (Einrückung, anderer Schriftgrad etc.) kenntlich gemacht werden müssen. Bei sinngemäßen Zitaten ist dies schwieriger. Problematisch ist die Quellenangabe am Absatzende in allen drei Zitierstilen. Denn der Leser/die Leserin weiß dann nicht mehr, worauf sich diese „Sammel-Quellenangabe“ beziehen soll: auf den letzten Satz des Absatzes, auf die Sätze vor der vorhergehenden Zitation, auf den ganzen Absatz, ja auf alle oberen Absätze bis zur vorhergehenden Zitation. Sobald eine Quellenangabe an einem Absatzende positioniert wird, herrscht Unklarheit. Eine Ausnahme ist es freilich, wenn tatsächlich im letzten Satz eines Absatzes eine Quellenangabe erfolgen soll: Der Bezug dieser auf den letzten Satz muss dann aber formal erkennbar und inhaltlich nachvollziehbar sein.
Die Abwesenheit von Quellenangaben zeigt ein Plagiat an.
Nicht nur textliche Übernahmen müssen mit einer Quellenangabe versehen werden. Quellenangaben sind auch bei aus der fremden Literatur übernommenen Tabellen, Abbildungen, Grafiken und Schaubildern verpflichtend. Wurden diese 1:1 übernommen, ist die entsprechende Quelle wie im Fließtext anzugeben. Wurden Tabellen, Abbildungen, Grafiken oder Schaubilder neu erzeugt bzw. gezeichnet und wurde auch der Inhalt verändert (angepasst, gekürzt, erweitert etc.), so ist die Änderung und die Art der Änderung nach der Quellenangabe anzuführen, also etwa in der Autor-Jahr-Zitierweise:
„(Tab. entnommen aus Schmidt 1994, 57; mit geringfügigen Änderungen durch Stefan Weber)“